Demokratien sind auf streitbare, kompetente und komplexitätsstarke Bürger angewiesen. Aufgabe von Leadership – egal, ob in Wirtschaft oder Politik – ist immer also, mit dafür zu sorgen, dass ihre Mitarbeitenden oder Bürger in diesen Fähigkeiten geschult sind und ihnen auch Gelegenheit gegeben wird, sie einzubringen.

Dazu gehört, dass Mitarbeitende und Bürger wissen müssen, wie Gesellschaften und Psychen funktionieren: Wie entwickeln sie sich? Wie beziehen sie sich auf sich selbst und aufeinander? Und, ganz wichtig, für welche Aufgaben haben sie sich im Laufe der Zeit wie spezialisiert?

Wer diese Fragen beantworten kann, weiß, wann welche Problemlösungen sinnvoll sind und wann welche nicht. So denken zum Beispiel Viele, dass Wirtschaftsunternehmen politischen Interessen und Nachhaltigkeitsvorstellungen folgen müssen, doch Wirtschaft ist ein eigenes Funktionssystem und kennt nur die Sprache des Geldes: Das heißt, bspw. politische oder Nachhaltigkeits-Argumente müssen sich darauf beziehen, damit ihnen gefolgt werden kann.

Leader, Mitarbeitende und Bürger*innen, die so etwas wissen, können mit ihrer eigenen und der Energie ihrer Organisationen und Gesellschaften ganz anders haushalten. Gerade in der demokratischen Auseinandersetzung ist das relevant und wird umso wichtiger, je näher die großen Krisen rücken.